Badminton Open Saarbrücken

Bundesliga 2015.01.12

Trittaus Indonesien-Connection

Trittaus Indonesien-Connection
Ary Trisnanto vom TSV Trittau [Foto: BadmintonPhoto]
Von Michael Stauner
Beim TSV Trittau spielt mit Ary Trisnanto nun schon das vierte Jahr in Folge ein Indonesier, der bei Familie Persson eine Ausbildung zum Zahntechniker macht. Er erleichtert den Prozess, mit dem der Verein an neue indonesische Spieler herankommt.
Der Kontakt nach Indonesien ist einst von Joachim Persson initiiert worden. Im Sommer 2014 hat ein Teil der Familie Persson Urlaub in Indonesien gemacht und dabei einen Vertrag mit der Marke Fly Power abgeschlossen, die den TSV Trittau seitdem ausrüstet. Dabei haben sich die Badminton-Begeisterten ihren Neuzugang Maziyyah Nadhir auch vor Ort angesehen. Eine Scouting-Reise sei der Trip aber nicht gewesen, betont Nikolaj Persson. Nadhir hatte im Oktober noch Mixed mit Trisnanto bei den Dutch Open gespielt. Sie wäre die siebte Person mit indonesischem Pass gewesen, die in der Saison 2014/2015 für den TSV Trittau den Schläger schwingt. Nun sind es doch nur drei.

Ein Einsatz in einer deutschen Liga scheiterte in der laufenden Spielzeit für Gustaf Mochamad Firdaus, Meissy Jolly Lee und Maziyyah Nadhir bislang an den Visa. Die Ausländerbehörde des Kreis Stormarn lehnte den Antrag mit der Begründung ab, die Indonesier würden kommen, um professionell Badminton zu spielen. Firdaus und Lee lebten jedoch bereits ein Jahr lang bei Familie Persson, schlugen für den TSV Trittau 2 und 3 auf. Auch in dieser Saison sollten Firdaus und Lee sowie nun eben auch Nadhir einen Sprachkurs belegen, die deutsche Kultur kennenlernen und Badminton spielen. Nach Überzeugungsarbeit der Perssons, bei denen die Spieler aus Übersee wohnen sollten, gaben der Kreis und das schleswig-holsteinische Innenministerium schließlich ihre Zustimmung, die jedoch nicht mehr entscheidend war. Denn die Deutsche Botschaft in Jakarta lehnte ein Visum bei allen Trittauer Indonesiern ab. Etwas anders gelagert ist der Fall um Senatria Agus setia Putra. Die neue indonesische Nummer Eins bei den Herren des TSV Trittau 2 sollte erst im Dezember zur Mannschaft stoßen. Warum das nicht geklappt hat, weiß im Verein niemand so genau. Er habe laut Nikolaj Persson nie einen Ablehnungsbrief bekommen; ein Rechtsanwalt ist eingeschaltet.

Weiterhin aufschlagen dürfen dagegen neben Ary Trisnanto zwei andere indonesische Staatsbürger: Routinier Dharma Gunawi und Nachwuchstalent Brenda Fernandin sind allerdings seit Jahren auch für DBV-Ranglisten spielberechtigt und leben in Deutschland. Ohne die einkalkulierte Verstärkung aus Indonesien spielt der TSV Trittau 2 in der 2. Bundesliga Nord knallhart gegen den Abstieg. Die Mannschaft trägt mit einem Sieg und einem Remis nach acht Partien die Rote Laterne vor sich her. Der Abstand zum rettenden Ufer ist enorm; auf dem sechsten Platz weist Solingen mit zwei Siegen und vier Unentschieden bei zwei Niederlagen eine ausgeglichene Bilanz auf.


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6TSV 1906 Freystadt 1217
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8TSV Trittau1210
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