Badminton Open Saarbrücken

Bundesliga 2015.01.20

Fabian Holzer: "Bundesliga-Abstieg wäre kein Wechselgrund"

Fabian Holzer:
Fabian Holzer (links) mit Mark Lamsfuss bei den Irish Open [Foto: Mark Phelan]
Von Michael Stauner
Fabian Holzer steuert zwar mit Fun-Ball Dortelweil dem Abstieg aus der 1. Badminton-Bundesliga zu, doch international etabliert er sich in den Top-60 im Doppel.
Über die Saison mit Dortelweil, seine internationale Perspektive und den Grund für die regelmäßigen Niederlagen gegen die Franzosen Bastian Kersaudy/Gaetan Mittelheisser gibt der 22-Jährige hier Auskunft.

Welche Anreize bietet Fun-Ball Dortelweil jungen einheimischen Talenten wie dir?
Dortelweil ist ein sehr traditioneller Verein, der auf junge einheimische Spieler setzt. Als junger Spieler bekommt man ein gutes Umfeld mit modernen und großen Trainingshallen sowie einem breiten Mannschaftsbetrieb geboten. Mehrere Trainer bieten ein sehr gutes Training an. Man wird in Dortelweil schon sehr früh in den Erwachsenenspielbetrieb eingebunden und kann viel Erfahrung sammeln. Wir haben sieben Mannschaften von der 1. Bundesliga bis zur Bezirksliga 4C, sodass auch wirklich für jede Spielstärke etwas dabei sein sollte.

Wie sind die Badminton-Strukturen vor Ort?
In Dortelweil stehen zwei Hallen zur Verfügung, die für das Badmintontraining geeignet sind. Mehrere Trainer sorgen für qualitativ hochwertiges Training. Außerdem werden die Topspieler auch in den Trainingsprozess einbezogen (z.B. Peter Lang, Nils Rotter). Dies führt dazu, dass die jungen Spieler noch mehr motiviert sind und auch viel Erfahrung sammeln können. Außerdem sorgt Klaus Rotter auch dafür, dass für das Badmintontraining die Hallenzeiten geblockt sind und immer eine freie Halle zum Trainieren zur Verfügung steht.

Wie viele Zuschauer kommen zu euren Heimspielen und wie ist die Stimmung?
Bei Heimspielen sind immer ca. 100 - 200 Fans anwesend, die uns auch tatkräftig unterstützen. Die Atmosphäre in der Halle und die Stimmung sind hervorragend.

Wie wollt ihr den Klassenerhalt noch schaffen?
Heute spielen wir gegen unseren Tabellennachbarn Rosenheim. Leider haben wir im Hinspiel einen schlechten Tag erwischt, haben aber letzte Saison gezeigt, dass ein Unentschieden wenn nicht sogar ein Sieg drin ist. Es waren in der letzten Zeit sehr viele knappe Spiele dabei. Die Rückrunde hat gerade erst angefangen und es stehen noch viele Spiele an, also ist noch alles offen.

Bleibst du auch bei einem Abstieg in Dortelweil? Wenn ja – warum?
Ich spiele jetzt seit fünf Jahren beim Fun-Ball Dortelweil und bin mit dem Verein von der Oberliga in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Das Umfeld in Dortelweil ist super und ich fühle mich sehr wohl. Insbesondere hat mich der Verein nach meinem Umzug von München an den Stützpunkt in Frankfurt im Alter von 16 Jahren tatkräftig unterstützt. Ein Abstieg ist nicht unbedingt ein Grund für mich zu wechseln, allerdings spielen bei einer solchen Entscheidung viele Faktoren eine Rolle, sodass ich mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen möchte.

International spielst du mit Mark Lamsfuß und Barbara Bellenberg zusammen. Inwiefern unterscheidet sich deren Spielweise und damit verbunden eure Siegchancen von der deiner Vereinspartner Peter Lang und Cisita Joity Jansen?
Der wesentliche Unterschied ist natürlich, dass ich mit Mark täglich am OSP Saarbrücken gemeinsam trainiere. Auch Barbara trainiert am Stützpunkt in Mülheim. Dadurch sind wir besser eingespielt. Peter Lang wohnt in Frankfurt und wir können nicht zusammen trainieren. Dies verschafft uns Nachteile insbesondere bezüglich taktischer Absprachen im Doppel. Allerdings haben Peter und ich in den letzten Spielen bewiesen, dass wir zusammen trotzdem gut ins Spiel finden und auch in der 1. Liga für viele gefährlich sind. Peter und ich ergänzen uns sehr gut und es macht mir sehr viel Spaß mit ihm zu spielen. Das Gleiche gilt natürlich auch für das Mixed. Auf internationaler Ebene hat jeder seine eigenen Partner. Es ist schwierig eine Aussage bezüglich der Siegchancen zu treffen, da internationale Turniere sich sehr stark von dem Spielbetrieb in der Liga unterscheiden.

Es scheint, als könnten du und Mark die Franzosen Bastian Kersaudy und Gaetan Mittelheisser einfach nicht knacken. 2014 seid ihr bei vier Turnieren gegeneinander angetreten und jedes Mal habt ihr knapp verloren? Was macht dieses Duo so gefährlich für euch?
Das stimmt leider. Mark und ich haben immer Probleme gegen Kersaudy/Mittelheisser ins Spiel zu finden. Die beiden Franzosen sind sehr stark im Aufschlag- und Annahmebereich, sodass oftmals keine richtigen Ballwechsel zustande kommen. Das macht es so schwer für uns, unseren Rhythmus zu finden und unsere Stärken im Angriff auszuspielen. Außerdem setzen uns die beiden Franzosen immer stark unter Druck mit ihren Schlägen und das erschwert das Umsetzen unserer Stärken nochmals. Die letzten Spiele waren sehr eng und spannend und es fehlt nicht viel zu einem Sieg.

Der Schotte Paul van Rietvelde scheint euch dagegen zu liegen. Drei Doppel, drei Siege. Welche seiner Schwachstellen nutzt ihr gezielt aus?
Wir haben gegen van Rietvelde die letzten drei Spiele gewonnen. Allerdings ist es auch sehr schwer gegen ihn und seinen Partner zu spielen. Die letzten beiden Spiele waren sehr knapp und wir konnten diese für uns entscheiden. Wir konnten in diesen Spielen unsere Stärken im Angriff und im Übergang ausspielen und waren in diesen Bereichen besser. Dies versuchen wir in den nächsten Spielen wieder umzusetzen und zu gewinnen.

Ihr steht kurz davor, euch in den Top 50 der Doppel-Weltrangliste zu platzieren. Im Mixed sind die Top 150 in Reichweite. Welche Ziele peilst du 2015 international an?
Im Mixed möchte ich gerne an die Top 150 herankommen und mich individuell verbessern. Im Doppel ist mein Ziel für das nächste Jahr unter die Top 50 zu kommen und meinen ersten Turniersieg einzufahren. Außerdem möchte ich dieses Jahr mein erstes Super-Series Turnier spielen und dort Erfahrung sammeln.

Du bist gemeinsam mit Max Schwenger beim TSV Lauf zum Deutschen Meister in der Jugend herangereift. Wie sind die Trainingsbedingungen im mittelfränkischen Lauf? Wie stehen die Chancen, dass du in der Zukunft mal wieder mit Max zusammenspielst?
Ich habe im Alter von 14 Jahren beim TSV Lauf gespielt und das ist nun schon einige Jahre her. Die Trainingsgruppe um Max Schwenger und Tobi Wadenka war damals sehr gut und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Die intensive Vereinsarbeit hat mir damals sehr geholfen, meine Ziele im Badminton weiter zu verfolgen. Die heutige Situation beim TSV Lauf kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, dass sich an dem positiven Vereinsumfeld nichts geändert hat.

Leider ist es immer schwierig Aussagen über die zukünftigen Partner zu treffen. Ich denke aber, dass sich an den Partnern bis Olympia 2016 erstmal nichts ändern wird. Ich bin mit meinem jetzigen Partner Mark Lamsfuß und unserer Entwicklung sehr zufrieden. Was nach 2016 passiert ist alles noch offen und Aussagen über einen Partnerwechsel wären reine Spekulation.

Vielen Dank für diesen Einblick in deine und die Dortelweiler Badminton-Welt.


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Tabelle
11. BC Bischmisheim1227
2TV Refrath1222
31. BV Mülheim1221
41. BC Beuel1219
5Union Lüdinghausen1217
6TSV 1906 Freystadt 1217
7SV Fun-Ball Dortelweil1212
8TSV Trittau1210
91. BC Wipperfeld1210
10Blau-Weiss Wittorf-NMS129