Badminton Open Saarbrücken

International 2017.07.28

Warum eine Badminton-Spielerin ihr Land verlassen musste

Warum eine Badminton-Spielerin ihr Land verlassen musste
[Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Die internationale Badmintonspielerin Megan Nankabirwa musste ihr Land Uganda wegen eines wütenden Mobs verlassen. Der Grund: ihre Homosexualität.
Ein paar Tage nachdem Megan Nankabirwa von den Commonwealth Games 2014 aus Glasgow zurückkehrte, durfte sie mit dem Präsidenten von Uganda zu Abend essen. Nur ein paar Wochen später, wütete der Mob durch ihre Straße und sie musste um ihr Leben kämpfen.

Die 30-Jährige war ein Star in ihrem Land. Doch als die Leute herausfanden, dass sie lesbisch war, wurde sie zur Persona non grata. Da ihr Visum für Großbritannien noch Gültigkeit besaß, entschloss sie sich - gemeinsam mit ihrer Freundin - ihr Land für immer in Richtung England zu verlassen.

"Zuhause in Uganda können wir uns nicht küssen oder umarmen. Wir dürfen keine Liebe zeigen", erklärte ihre Freundin Lydia Nabukenya, 34, gegenüber der englischen Tageszeitung "The Guardian".

"Aber als wir nach Manchester kamen, merkten wir, dass Homosexualität kein Verbrechen ist. Keiner attackiert uns hier."

Und das Paar ist keine Ausnahme. Jedes Jahr kommen hunderte Menschen wegen ihrer Homosexualität nach England, um Asyl zu beantragen.

Aus ihrem Privatleben hat Nankabirwa in ihrem Geburtsland stets ein Geheimnis gemacht. Ihre Partnerin fand sie beim Badminton. Sie verliebten sich. Doch in Uganda ist Homosexualität in weiten Teilen der dortigen Gesellschaft tabuisiert, homosexuelle Handlungen sind in Uganda strafbar.

Als das "Geheimnis" ans Tageslicht kam, wütete der Mob bereits vor ihrem Haus. Sie müssten fliehen und sich verstecken. Spätestens jetzt wussten beide, dass Uganda kein sicheres Land für sie mehr sein wird.

Im Juni dieses Jahres wurde ihr Antrag auf Asyl positiv bescheinigt. Jetzt dürfen sie arbeiten, zusammen leben und heiraten. Etwas, dass sie sich gut vorstellen können.

"Aber erst, wenn wir hier in Europa richtig angekommen sind", sagte Nankabirwa. "Oder vielleicht schon morgen."


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