BWF: Präsident kämpft für die Einführung einer neuen Zählweise

Die Einführung einer neuen Zählweise im Badminton war bereits seit Beginn der Funktionärslaufbahn ein Herzenswunsch des ehemaligen Weltklassespielers. Wenn es nach Poul-Erik Høyer geht, ist bald Schluss mit drei Sätzen bis 21.

Der Däne will erneut um die Einführung der Zählweise '5x11' (drei Gewinnsätze bis elf Punkte) kämpfen. Für Høyer sei diese deutlich intensiver und zuschauerfreundlicher.

"Ich denke, wir im Badminton sind zu konservativ. Wir stagnieren", sagte der 54-Jährige unlängst gegenüber TV2.

Der erste Versuch scheiterte im Jahr 2018

Bereits 2018 wurden die Mitgliedsverbände vom Badminton-Weltverband (BWF) zu einer Abstimmung aufgerufen. Aber die Einführung einer neuen, spannenderen Zählweise scheiterte vor allem an den asiatischen Großmächten. Insbesondere der indonesische Badminton-Verband machte medial Stimmung gegen die Einführung und bediente sich dabei sogar anti-europäischer Ressentiments. Der Vorschlag wurde schließlich mit 129 Ja-Stimmen und 123 Nein-Stimmen abgelehnt. Für die Einführung von "5x11" wären 168 Stimmen notwendig gewesen.

Aber Høyer gibt nicht auf: "Ich habe vor zwei Jahren verloren, ja. Aber ich bin überzeugt, dass eine neue, kürzere Zählweise den Badmintonsport voranbringen wird. Deshalb halte ich daran fest und weiß natürlich, dass ich damit auch meinen Posten riskieren kann."

Traditionelle Badminton-Länder wie Japan, Korea, Indien, Taiwan, Malaysia und Indonesien stehen einer neuen Zählweise sehr skeptisch gegenüber. "Und das hat sich in den vergangenen zwei Jahren auch nicht geändert", weiß Präsident Høyer.

Die nächste Generalversammlung des Weltverbandes sollte ursprünglich im Rahmen des TOTAL BWF Thomas & Uber Cup Finals 2020 im Mai dieses Jahres in Dänemark stattfinden. Durch die Corona-Pandemie wurde das Event auf Ende August verschoben. Allerdings wackelt auch dieser Termin und es ist möglich, dass in diesem Jahr die Team-WM komplett entfällt.