Badminton Open Saarbrücken

Kolumne 2021.03.03

Wetten auf Badminton - worauf kommt es an?

Wetten auf Badminton - worauf kommt es an?
Jan Ø. Jørgensen [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Obwohl Badminton in Deutschland als Nischensport gilt, besitzt das Racquet-Spiel eine nicht zu unterschätzende Zahl von Fans.
Aktive Spielerzahlen sind zwar in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen, aber im Jahr 2020 brachte es der Deutsche Badminton-Verband immerhin noch auf die stattliche Zahl von mehr als 184.000 Mitglieder.

Seit 1953 werden Deutsche Meisterschaften im Badminton ausgetragen, und obwohl der amtierende Champion 1. BC Sbr.-Bischmisheim es an Bekanntheit längst nicht mit den Clubs von König Fußball aufnehmen kann, hat er es inzwischen auf neun Meistertitel gebracht und liegt auch derzeit wieder gemeinsam mit dem 1. BC Wipperfeld an der Tabellenspitze.

Für Wettfans gehört der Club damit zu den zuverlässigen Favoriten, aber genau wie bei den Bundesliga Tipps bietet es sich im Badminton an, außer aufs Bauchgefühl auch aufs Köpfchen zu setzen und vorab die jeweiligen Kandidaten unter die Lupe zu nehmen.

Ein nicht zu unterschätzender Punkt sind die jeweiligen Turnierregeln. Scheiden Verlierer automatisch aus, stellen schwächere Mannschaften ein größeres Risiko dar, als wenn es ein Gruppensystem für das Weiterkommen gibt.

Die international geltenden Badminton-Regeln sind einfach. Der Ball wird vom Spieler jeweils 21 Mal auf den Boden des gegnerischen Feldes geschmettert, ehe die Spielfeldseite gewechselt wird. Der Spieler hat so lange das Aufschlagrecht, wie er die Ballwechsel gewinnt und Punkte sammelt. Bei gerader Punktzahl seinerseits schlägt er von unten rechts auf, hat er eine ungerade Punktzahl, muss er seinen Aufschlag von unten links durchführen. Gespielt werden zwei Sätze von 21 Punkten, es sei denn, dass ein Punktestand von 20:20 erreicht wird. Dann müssen zwei Punkte Unterschied für den Sieg vorhanden sein, der notfalls auch in einem dritten Satz entschieden werden kann.

So einfach das auch klingt, so verwirrend kann es werden. Wenn ein Spieler sich nicht korrekt an seine derzeitige Punktzahl erinnert und den Aufschlag verwechselt, kann eine als sicher geglaubte Partie plötzlich verloren sein. Die Statistiken aus vergangenen Spielen sind dabei recht aufschlussreich, was die Nervenstärke und Formstabilität der Athleten anbelangt. Dabei lohnt es sich auch, sich die Austragungsorte anzugucken. Nicht alle Hallen sind gleich, was die Temperatur gerade in den kältesten und wärmsten Monaten anbelangt. Weil die Gradzahl im Raum auch von der Hallengröße mit abhängt und der Ball in wärmeren Räumen meist etwas höher fliegt, kann die Lufttemperatur Spielergebnisse beeinflussen. Wenn ein Athlet seine besten oder schlechtesten Ergebnisse überwiegend in immer wieder gleichen Austragungsorten hat, sollte diese Information fürs Wetten im Hinterkopf behalten werden.

Manche Spieler lassen sich von einem scheinbar guten Vorsprung dazu verführen, selbstzufrieden oder weniger aufmerksam zu werden. Andere halten schlicht nicht bis zum Ende durch, ehe sie schwächeln, was die Fans nicht erfreut, für Tipper aber eine gute Nachricht sein kann.

Obwohl das Netz an der Außenkante nur 1,55 Meter über dem Boden hängt und das Spannseil in der Mitte sogar leicht durchhängt und nur auf 1,524 Meter über dem Boden kommt, braucht es einiges an Anstrengung, um jedes einzelne Mal den Ball hoch genug zu schlagen.

Obwohl der Sport auf Weltebene traditionell von asiatischen Ländern dominiert wird, können sich auch die europäischen Badminton-Nationalmannschaften sehen lassen. Dänemark liegt bei den Weltmeisterschaften im ewigen Medaillenspiegel mit 10,5 Goldmedaillen, 14 Silbermedaillen und 39 Bronzemedaillen an dritter Stelle hinter dem unangefochtenen Rekordhalter China mit 66 Goldmedaillen, 46 Silbermedaillen und 74 Bronzemedaillen. An zweiter Stelle liegt Indonesien mit 23 Goldmedaillen, 18 Silbermedaillen und 36 Bronzemedaillen. Hinter Dänemark folgen Südkorea und Japan. Mit vier Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften liegt die Bundesrepublik Deutschland immerhin noch auf Rang 17 im Medaillenspiegel.

Der kleine Nachbar Dänemark war denn auch im vergangenen Jahr wieder haushoher Favorit für den Sieg bei den Europameisterschaften im Badminton. Deutschland trat im Halbfinale gegen den europäischen Rekordhalter an und verpasste mit einem 2:3 im finnischen Vantaa nur knapp den Einzug ins Finale. Zum Schluss musste sich der deutsche Kader mit einer Bronzemedaille zufrieden geben, während Dänemark mit Gold und Frankreich mit Silber nach Hause reisten. Für die Teilnahme an der nächsten Weltmeisterschaft hatten sich die deutschen Badmintonspieler schon durch das Erreichen der Vorschlussrunde qualifiziert.

Zwei dänische Athleten sind es auch, die es als einzige Nichtasiaten in die Rangliste der zehn erfolgreichsten Badminton-Spieler der Welt geschafft haben. Auf Platz sechs liegt der 1994 in Odense geborene Viktor Axelsen, der mit seiner sportlichen Karriere im Alter von acht Jahren begonnen hatte und als 15-Jähriger sein erstes Spiel als Profi bestritt. Auf acht Karrieretitel hat er es inzwischen gebracht, darunter Bronze in der WM und der EM 2014 und den Sieg in der Jugendweltmeisterschaft 2010.

An dritter Stelle der World Rankings liegt der 1987 geborene Jan O. Jorgenson, der seine Profikarriere 2003 begonnen hatte und es seitdem auf 13 Titel gebracht hat, inklusive Gold in der EM 2014 und dem dritten Platz in der WM 2015.

Obwohl sich die deutschen Badminton-Spieler damit nicht messen können, lassen sich ihre Ergebnisse durchaus sehen für ein Land, in dem seit jeher König Fußball regiert und die Nachwuchsförderung sich nicht gerade auf einen Nischensport wie Badminton konzentriert. Die Fans werden dafür mit spannenden Begegnungen in der Halle für ihre Treue belohnt.


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