Badminton Open Saarbrücken

Stars 2019.06.13

Matchfixing im Badminton: Auch Lee Chong Wei wurde angesprochen

Matchfixing im Badminton: Auch Lee Chong Wei wurde angesprochen
Lee Chong Wei [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Spielmanipulation - sogenanntes Matchfixing - ist auch im Badmintonsport weit verbreitet.
Dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten Lee Chong Wei sei mehrfach in seiner Karriere Geld angeboten worden sein, wenn er seine Spiele oder einzelne Sätze absichtlich verliert. Das erklärte Lee Chong Wei gegenüber der Presseagentur AFP ohne genaue Details zu nennen.

"Geld ist nicht ales für mich", erklärte er gegenüber der Tageszeitung "New Straits Times". "Die Ehre kommt immer zuerst. Es ist selbstverständlich für mich, solche Angebote abzulehnen."

Die Aussagen von Lee Chong Wei belegen: Versuche, Spiele zu manipulieren, finden auch auf dem höchsten Level, der BWF-Tour, statt.

Im März dieses Jahres sperrte die BWF den Dänen Joachim Persson. Persson, der in seiner Jugend für Deutschland startete und 2008 im Finale der EM stand, muss zudem eine Geldstrafe von 4500 Dollar zahlen. Persson soll eine entsprechende Kontaktaufnahme verschwiegen sowie bei den Ermittlungen nicht voll kooperiert haben. Eine direkte Spielmanipulation konnte Persson allerdings nicht nachgewiesen werden.

Mehrere Fälle sind bekannt

Im vergangenen Jahr hatte der Weltverband bereits zwei Spieler aus Malaysia wegen Spielmanipulation und Korruption für 20 beziehungsweise 15 Jahre gesperrt. Darunter der in der Saison 2011/2012 in der 1. Bundesliga aktive Tan Chun Seang.

Über Spielmanipulation im Badminton wurde erstmals im Jahr 2015 öffentlich gesprochen. Damals berichtete der dänische Fernsehsender in einer viel beachteten Dokumentation über einen Vorfall mit den dänischen Topspielern Kim Astrup und Hans-Kristian Vittinghus. Im Vorfeld der YONEX Japan Open wurde Vittinghus von einem Mann aus Malaysia kontaktiert. Dieser bot ihm bis zu 3.000 Euro für ein absichtlich verlorenes Match. Der Mann brüstete sich damit, schon beim Thomas-Cup und bei den Singapore Open "erfolgreich" Spiele gekauft zu haben.

"Im Badminton gibt es immer mehr Geld zu verdienen. Das ist in vielerlei Hinsicht natürlich positiv" erklärte Hans-Kristian Vittinghus damals gegenüber der Presseagentur AFP. "Aber viel Geld zieht leider auch andere Interessensgruppen an."

"Ich bin mir sicher, dass Match-Fixing im Badmintonsport nach wie vor stattfindet. Wir dürfen nicht so naiv sein, zu glauben, dass es das nicht mehr geben würde."

Im Jahr 2018 schloss die BWF eine Kooperation mit der Firma Genius Sports, die auch mit der Major League Baseball, der PGA Tour im Golf und der englischen Premier League im Fußball zusammmenarbeitet. Die Firma aus England untersucht sämtliche Spiele der BWF World Tour, der Individual-WM und im Sudirman Cup auf Manipulationen.

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