Badminton Open Saarbrücken

International 2019.07.26

Eintrittskarten sind längst ausverkauft

Eintrittskarten sind längst ausverkauft
Die Halle während der Japan Open 2019 [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Die teuersten Badminton-Tickets aller Zeiten für Tokio 2020 sind in Deutschland schon vergriffen.
In einem Jahr startet bei den Olympischen Spielen in Tokio der Badminton-Wettbewerb (25. Juli - 3. August 2020). Die ein Jahr dauernde Qualifikation läuft auf vollen Touren, beim Deutschen Badminton Verband (DBV) sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass - wie schon in Rio de Janeiro - deutsche Akteure in allen fünf Disziplinen dabei sein werden.

Für deutsche Zuschauer sieht es dagegen ziemlich mau aus. Nur wenige Karten wurden über den Reiseanbieter DER Tour verkauft. Das Unternehmen ist von jeher alleiniger Anbieter der Olympia-Tickets für Deutschland. Am 24. Juni gingen die Karten in den Verkauf und schon kurz nach dem Start waren die Badminton-Tickets restlos ausverkauft. Zur Anzahl der verkauften Eintrittskarten hält sich der Reiseanbieter bedeckt. "Wir haben das Kontingent auf Basis der Erfahrungen aus Ticketverkäufen aus Rio und London getätigt", sagt Pressesprecherin Angela de Sando auf Anfrage. Konkrete Zahlen würden generell nicht kommuniziert, heißt es. Jedoch sei die Nachfrage nach Badminton-Karten „immens gewesen“ und sehr schnell ausverkauft. Es werde versucht, noch weitere Tickets zu bekommen, so die Pressesprecherin. Reisewillige dürften sich aber vor Herbst keine Hoffnungen auf weitere Tickets machen.

Allerdings preist Der Tour den Badminton-Wettbewerb in Tokio auf seiner Website selbst als "einen Geheimtipp" an. Und sicherlich wird die Halle Musa Forest Sports Plaza im Nordwesten von Tokio an allen zehn Wettkampftagen mit jeweils 6000 Besuchern ausverkauft sein. Zu verrückt sind die einheimischen Fans darauf, ihre Topstars wie Kento Momota und Nozomi Okuhara in Aktion zu sehen. Beide gehören zu den Mitfavoriten auf die Goldmedaille und sind aktuell bei den mit 750.000 US-Dollar dotierten Japan Open zu sehen. Das Turnier findet in der Olympia-Halle statt und gilt als Testevent für das kommende Jahr. Auch das deutsche Mixed mit Mark Lamsfuß und Isabel Herttrich schlägt sich dort hervorragend und lässt auf gute deutsche Ergebnisse auch im kommenden Jahr hoffen.

Im Übrigen ist die Badminton-Halle eine von acht Stadion-Neubauten für die Olympischen Spiele 2020. Die Halle, die 300 Millionen US-Dollar an Baukosten verschlungen hat, war als erster Neubau im November 2017 fertig. Mittlerweile sind auch 90 Prozent der anderen Bauten fertiggestellt worden.

Noch einmal zurück zu den Olympiatickets: Laut IOC gab es bei den Japanern einen regelrechten Run auf Olympiatickets, die in einer ersten Phase vom 9.-28. Mai in Japan verkauft wurden. Die Karten wurden in einem Lotterie-Verfahren verteilt. Mittlerweile kauften einheimischen Sportfans bereits 3,2 Millionen der 7,8 Millionen zur Verfügung stehenden Eintrittskarten.

Im Übrigen ist es für deutsche Fans eine durchaus kostspielige Angelegenheit, wenn sie viele Spiele sehen möchten. Die Kartenpreise lagen zwischen 40 Euro und 420 Euro. Es gibt für die zehn Wettkampftage jeweils zwei Sessions, so dass ein Enthusiast 20 Eintrittskarten kaufen musste, um das gesamte Turnier verfolgen zu können. Wenn er dabei jeweils die günstigste der vier Kategorien wählte, dann musste er insgesamt 1203,50 Euro berappen. Bei den fünf Sessions, bei denen es jeweils um eine Goldmedaille geht, kosten die Karten 421,72 Euro (Kat.1), 347,30 Euro (Kat.2), 173,65 Euro (Kat. 3) und 79.30 Euro (Kat. 4). Es sind die teuersten Eintrittspreise, die jemals bei einem Badmintonturnier gefordert wurden. Im Vergleich: die bis dato teuerste Karte war bislang das Endspiel im Herreneinzel in London 2012, die Karte kostete 240 Euro. In Rio de Janeiro vor drei Jahren konnten die Finals für 97 und 67 Euro angeschaut werden.

Der Ablaufplan sieht in Tokio im Übrigen vor, dass an den ersten fünf Wettkampftagen die Gruppenspiele ausgetragen werden. Lediglich im Mixed beginnt am fünften Tag bereits die K.o.-Runde. Insgesamt werden 172 Akteure um die Medaillen kämpfen. Die Zeitverschiebung liegt bei neun Stunden, viele Entscheidungen werden bei uns in Deutschland mitten in der Nacht oder am Vormittag stattfinden. So werden die Endspiele im Dameneinzel (Sonntag, 2. August, ab 20.30 Uhr) und im Herreneinzel (Montag, 3. August, ab 20 Uhr) zur besten Vormittagszeit ab 11 Uhr angesetzt.


Anzeige


Badminton Open Saarbrücken
Anzeige