Badminton Open Saarbrücken

International 2021.05.07

Jähes Ende der Olympia-Quali steht bevor

Jähes Ende der Olympia-Quali steht bevor
[Foto: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Der Olympiaqualifikation droht ein jähes Ende. Am Freitag sagte die Badminton World Federation (BWF) die für Ende Mai geplanten Malaysia Open ab. Das mit 600.000 US-Dollar dotierte Turnier sollte das vorletzte Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Tokio sein.
Die gesamte Weltspitze hatte für das Turnier gemeldet, auch die aussichtsreichen deutschen Olympioniken. Nunmehr sind die Singapore Open vom 1.- bis 6. Juni das letzte Turnier in der Qualifikation, doch auch die Austragung ist wackelig. Möglicherweise ist das kleine Series-Turnier der Portuguese International Championships (Preisgeld: 10.000 US-Dollar) an diesem Wochenende das letzte Quali-Turnier.

Das Infektionsgeschehen in Malaysia lasse es nicht zu, dass Ende Mai das Turnier wie geplant ausgetragen werde, teilte der Verband in Kuala Lumpur mit. Erstmals hatten nach mehr als einem Jahr auch wieder Chinesen für ein Turnier gemeldet. Möglicherweise könnte die gesamte Qualifikation abrupt in der kommenden Woche enden. "Es gibt die Überlegungen, dass auch die Singepore Open ausfallen", sagt Martin Kranitz, der Sportdirektor des Deutschen Badminton Verbandes (DBV). Er rechnet mit einer Entscheidung Anfang der kommenden Woche.

Der DBV-Sportdirektor sieht sich mittlerweile ziemlich bestätigt in der Annahme, dass die Wiederaufnahme der Olympiaqualifikation in diesem Jahr ein Unterfangen ist, bei dem es zu Ungerechtigkeiten kommt. Er hatte dafür plädiert, die "eingefrorene" Qualifikationsrangliste von März 2020 als Abschlussrangliste zu nehmen. Die BWF hatte sich aber dazu entschlossen, im März 2021 - beginnend mit den YONEX Swiss Open - die Qualifikation innerhalb von rund drei Monaten zu Ende zu spielen. Allerdings mussten zahlreiche Turniere abgesagt werden, teilweise durften Spieler aus verschiedenen Gründen nicht teilnehmen.

"Die Nachteile in der Gesamtsituation betreffen eher die asiatischen Spieler", sagt Kranitz. Allein dadurch, dass die Europameisterschaften in der vergangenen Woche ausgetragen werden konnten, während die Asienmeisterschaften ausfielen, gab es schon einen Vorteil für europäische Spieler. Beispielsweise sei ein zweites indonesisches Mixed mittlerweile aus der Qualirangliste herausgefallen. "Die hatten keine Chance durch eigene gute Ergebnisse das zu verhindern", sagt Kranitz.

Und auch für die deutschen Spieler wirken sich die Absagen nun so aus, dass dies die Qualifikationsplätze sichert. Im Herreneinzel haben Kai Schäfer (Dortelweil), Yvonne Li (Lüdinghauen) und das Doppel Mark Lamsfuß und Marvin Seidel (Wipperfeld/Bischmisheim) mittlerweile ihre Qualifikation sicher, sagt Martin Kranitz. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem deutschen Mixed Mark Lamsfuß und Isabel Herttrich. Sollten auch die Singapore Open abgesagt werden, dann wären sie qualifiziert, so Kranitz. Aber auch so stehen die Chancen sehr gut.

Lamsfuß und Herttrich erreichten bei den Europameisterschaften in der vergangenen Woche das Halbfinale. Das Endspiel im Herrendoppel mit Marvin Seidel konnte Lamsfuß allerdings nicht bestreiten, da er bei dem Turnier positiv auf Corona getestet worden war. "Mark ist mittlerweile symptomfrei", sagt Kranitz. Er muss noch in Kiew im Hotel in Quarantäne verweilen. Dessen Spielpartner Marvin Seidel und Isabel Herttrich, die auch isoliert wurden, konnten mittlerweile nach Saarbrücken zurückreisen. "Sie sind nach wie vor negativ", sagt Kranitz.


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