Badminton Open Saarbrücken

Stars 2022.09.16

Preisgeld-Ranking: Tai Tzu Ying zieht an Legende Lee Chong Wei vorbei

Preisgeld-Ranking: Tai Tzu Ying zieht an Legende Lee Chong Wei vorbei
Tai Tzu Ying [Foto: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Die Taiwanesin Tai Tzu Ying führt neuerdings die Liste mit dem höchsten Karrierepreisgeld an. Die 28-jährige Weltranlisten-Zweite hat nach den YONEX Japan Open (30.8. -4.9.) in der ewigen Liste die malaysische Badminton-Legende Lee Chong Wei abgelöst.
Tai Tzu Ying bekam jetzt für ihre Halbfinalteilnahme in Oaska bei dem japanischen Super 750-Turnier ein Preisgeld in Höhe von 10.500 US-Dollar ausgezahlt. Sie schraubte damit ihr Karrierepreisgeld auf nunmehr 1,864.093 Millionen US-Dollar. Der bisher in der Geldrangliste führende Lee Chong Wei brachte es in seiner Karriere auf 1,855.957.50 Millionen US-Dollar. Bis zu seinem Karriereende vor drei Jahren räumte der Malaysier bei den Superseries-Turnieren und später bei der BWF World Tour die Titel reihenweise ab. Insgesamt 47 Turniersieg holte er bei den hochdotierten Veranstaltungen – und damit auch das Rekordpreisgeld.

2019 beendete der damals 36-Jährige Lee Chong seine glanzvolle Karriere, bei der er allerdings bei den entscheidenden Turnieren immer seinem großen Rivalen Lin Dan aus China unterlag – und später auch dessen Landsmann Chen Long. Er verlor insgesamt vier WM-Finals und holte dreimal Silber bei den Olympischen Spielen. Er bleibt damit als „ewiger Zweiter“ in Erinnerung, wenngleich er beim Preisgeld ganz vorne lag. Lin Dan brachte es übrigens auf 1,049 Millionen US-Dollar Preisgeld. Im Übrigen gibt es im Badminton bei Olympischen Spielen und den WM-Turnieren kein Preisgeld.

Was das Verlieren in den ganz großen Finals von Lee Chong Wei angeht, da gibt es eine Parallele zu Tai Tzu Ying. Auch sie ist bisher „nur“ Vizeweltmeisterin (2021) und Silbermedaillengewinnerin bei Olympischen Spielen (2021). Der 28-Jährigen bleibt allerdings wohl noch etwas Zeit, sich ganz oben auf den Thron zu begeben. Den Preisgeld-Thron hat sie nun zumindest erklommen.

Sie hat ihre Karriere 2009 mit 15 Jahren begonnen und konnte gleich in ihrem ersten Profijahr bei den Vietnam Open das Finale erreichen. Das höchste Preisgeld bekam sie bis jetzt 2020 bei den BWF World Tour Finals, als sie 120.000 US-Dollar für ihren Sieg kassierte. Insgesamt hat sie 14 World-Tour-Titel gewonnen, zwölf Superseries-Turniere und drei Grand-Prix-Events.

Das Preisgeld hat sich im Badminton in den vergangenen Jahren enorm gesteigert. Und dabei verdienen Männer und Frauen seit 2008 das gleiche Geld. Als Lee Chong Wei seine Karriere Anfang der 2000er-Jahre startet, war der Verdienst noch wesentlich geringer. Als er 2004 den ersten seiner zwölf Malaysian Open-Titel gewann, da bekam er dafür gerade einmal 9000 US-Dollar ausgezahlt. Die größten Schecks seiner bekam er jeweils 2012 und 2013 beim Gewinn der Korean Open, wo es jeweils 75.000 US-Dollar für ihn gab.

Im Übrigen verdienen die Topstars im Badminton mittlerweile ein Mehrfaches des Preisgeldes durch Werbeeinnahmen. Auch dort liegt mit der Inderin Pusarla Venkata Sindhu eine Frau an der Spitze. Die 27–jährige Weltmeisterin von 2019 liegt derzeit bei einem Preisgeld von 896.715 US-Dollar. Laut dem amerikanischen Magazin „Forbes“, das regelmäßig Verdienstranglisten Prominenter veröffentlicht, lag die Inderin 2021 bei 7,2 Millionen US-Dollar Verdienst, wobei gerade einmal rund 200.000 US Dollar auf das Preisgeld entfielen. Sie nimmt Rang sieben bei den bestbezahlten Sportlerinnen weltweit ein.

Vor der indischen Badmintonspielerin liegen in der Forbes-Rangliste vier Tennisspielerinnen (Naomi Osaka, die Williams-Schwestern und Garbine Muguruza), die US-amerikanische Turnerin Simone Biles sowie die koreanische Golferin Jin Young Ko. Spitzenreiterin ist die japanische Tennisspielerin Naomi Osaka. Sie verdiente 2,3 Millionen US-Dollar Preisgeld und generierte rund 55 Millionen US-Dollar zusätzliche Einnahmen. Bei den Männern war im Übrigen 2021 Fußballer Lionel Messi mit 130 Millionen US-Dollar der Spitzenverdiener.


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