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Kolumne 2023.07.10

Pokern als internationale Sportart

Pokern als internationale Sportart
Von Redaktion
Poker ist ein populäres Kartenspiel mit Tradition und Geschichte, das seit jeher in vielen privaten Runden, Kneipen und Casinos als Abendaktivität gespielt wird. Doch in den 1970ern startete mit dem Auftakt von World Series of Poker der langsame Einzug in die Sportwelt. Poker gilt heute in vielen Teilen der Welt als eine Sportdisziplin, das von zahlreichen Spielern auf Wettbewerbsebene praktiziert wird. 
Die Anfänge der Pokergeschichte

Französische Seefahrer und Aussiedler brachten Poque, den Vorreiter des Pokers, in die USA. In den Schiffen und Kneipen von New Orleans erlangte das Kartenspiel nachweislich im 19. Jahrhundert große Popularität und startete seine Wandlung zum heutigen Poker. Neue Regeln, Wertigkeiten und Varianten wurden entwickelt, während die Mississippi-Dampfer, bekannt als schwimmende Saloons, das neue Kartenspiel durch die Vereinigten Staaten beförderte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchs der Bekanntheitsgrad des Pokers auch auf der Weltbühne. Parallel dazu wurde das Texas Hold'em entwickelt, das heute die meist gespielte Pokervariante sowohl beim Gelegenheitsspiel als auch auf der sportlichen Ebene ist. 

World Series of Poker startet

Die Sportodyssee des Pokers wurde 1970 gestartet. Der Casinobesitzer Benny Binion gab den Startschuss für den World Serios of Poker (WSOP) in seinem Horseshoe Casino in Las Vegas. Die ersten Auflagen des Turniers erregten jedoch wenig Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit. Dies veränderte sich nach zwei wichtigen Ereignissen in der Seriengeschichte: die erste Fernsehübertragung in 1973 und der erste Sieg eines Amateurspielers in 1979. Für die Pokermeisterschaft gab es daraufhin kein Zurück mehr. Sowohl die Anzahl der Zuschauer als auch die der Teilnehmer wuchs von Jahr zu Jahr. Gleichzeitig nahm das Interesse für Poker auf der ganzen Welt zu, sodass Pokervereine wie Pilze aus dem Boden schossen und das professionelle Pokern Amateuren näher brachten. 

Der Einzug in die digitale Welt

Der Einstieg in eine neue Pokerära erfolgte mit der Integration des Pokers in das Internet in den 1990er Jahren. Der erste Vorstoß in Richtung Digitalisierung ereignete sich durch den Aufbau eines Pokerservers von Internet-Nerds und begeisterten Kartenspielern. Dieser Initiative folgten neue Webseiten mit verbesserter Grafik und schnellerem Datenaustausch. Online-Portale wie PokerStars übernahmen dabei rasch die führende Rolle bei der Verbreitung des Pokerwissens unter den Internetnutzern. Sie bieten noch heute neben dem Gameplay die Grundlagen des Kartenspiels für Neulinge, Trainingsmöglichkeiten sowie dynamisches Bloggen über News, Trends und Events. Das Wachstum des Internet-Pokers trug seine ersten Früchte bereits 2003. Der Pokerspieler Chris Moneymaker ergatterte sich den ersten Platz in der WSOP nach einer Online-Qualifikation und löste damit den zweiten Pokerboom aus. Die sportliche Seite des Pokers nahm immer mehr an Bedeutung.

Die Zahl der Pokerturniere nimmt zu

In den 2000ern nahm die Turnieraktivität auf internationaler Ebene stark zu. 2002 wurde die World Poker Tour (WPT) gegründet, die heute nach WSOP zum wichtigsten Poker-Ereignis der Welt zählt. Nur zwei Jahre später fand die erste European Poker Tour (EPT) als Ableger der WPT statt. Beide Wettbewerbe errangen durch regelmäßige Übertragungen im Fernsehen große Aufmerksamkeit in der Weltbevölkerung und haben wesentlich zum Wachstum der Pokerszene beigetragen. Ein wichtiges Turnier für den europäischen Pokersport ist auch das Everest Poker European Cup. Es wurde 2006 ins Leben gerufen und ist das größte Gratispokerturnier Europas, das in erster Linie Amateurspielern den Eintritt in das professionelle Spiel vereinfacht. Darüber hinaus vergrößerte die WSOP ihre Reichweite in den 2000ern. In Europa und in Asien wurden zwei neue Ableger der Weltmeisterschaft aufgebaut, um nicht nur talentierte europäische und asiatische Pokerspieler in das professionelle Leben zu locken, sondern auch die Pokeraktivität auf sportlichem Level auf den Kontinenten zu beleben. Jenseits der klassischen Turnierorganisation haben sich in den letzten Jahren Online-Wettbewerbe zum Trend im Pokersport entwickelt. Die wichtigste Initiative ist in der Hinsicht der Start der Online-Version von WSOP. Das digitale Pendant findet von der Qualifikation bis zum Finale online statt und kürt den besten Spieler des Internets. 

Die wachsende Zahl der internationalen Turniere zeigt deutlich, dass die Pokerszene ihre sportlichen Ambitionen seit den 1970ern verwirklicht hat. Damit haben wir eine spannende Wandlung eines Kartenspiels vor uns, das im 19. Jahrhundert in den Dampfern von Mississippi erfunden wurde und über die Jahre den Sprung in den Profisport geschafft hat.


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